Emscherkunstweg: Nicole Wermers erzählt Dreiecksgeschichten mit Fahrrädern

KunstDuisburgEmscherkunstweg
Im Ruhrgebiet ist er beinahe ein Synonym für Kunst im öffentlichen Raum: Der Emscherkunstweg ermöglicht auf einer Route von 101 Kilometern Begegnungen mit hochkarätiger Gegenwartskunst. Nicole Wermers Arbeit „Emscher Folly“ kann man unweit der Kläranlage Duisburg Alte Emscher in Augenschein nehmen.

Von der Quelle des Flusses in Holzwickede bis zur Mündung in den Rhein bei Dinslaken erstreckt sich eine Radroute, bei der sowohl vom Streckenverlauf als auch in künstlerischer Hinsicht Abwechslung garantiert ist. Industrie-Anlagen, Parks und Halden, viel Urbanes und reichlich Natur säumen die Strecke. Nicht zu vergessen der Skulpturenweg, der 2010 aus dem temporären Ausstellungsformat „Emscherkunst“ hervorgegangen ist. Wer die Tour absolviert, begegnet zahlreichen ortsgebundenen Arbeiten renommierter Künstler, unter ihnen Mark Dion, Bogomir Ecker, Mischa Kuball, Tobias Rehberger. Als 77. Station des Emscherkunstwegs ist eine Bodenskulptur von Nicole Wermers aufgestellt worden.

„Emscher Folly“ betitelte die in London und Emsdetten lebende Künstlerin ihre Arbeit, die man in der Nähe der Kläranlage Duisburg Alte Emscher findet. Kunstfans, die den Parcours am Fluß radelnd erkunden, treffen hier auf vertrautes Gerät: Wermers hat mehr als 50 Fahrräder so gruppiert und verknäult, dass sich eine Dreiecksform ergibt. Eine mysteriöse Ansammlung: Wem gehören die Räder, fragt man sich. Warum wurden sie hier abgestellt? Und weshalb hat eine ordnende Hand die Drahtesel in einer Dreiecksformation arrangiert? Nicole Wermers, 2015 für den Turner Prize nominiert und seit 2017 Professorin an der Akademie der Bildenden Künste in München, lässt solche Fragen offen. Ihre „Emscher Folly“ bedient sich eines Verkehrsmittels, um die Phantasie auf Reisen zu schicken.

Verwandte Inhalte

Mehr Kultur aus NRW mit unserem Newsletter

Kulturkenner patternKulturkenner pattern