Serge hat für viel Geld ein Bild gekauft: Weiße Streifen auf weißem Grund. Sein alter Freund Marc findet das sehr komisch. Und macht kein Geheimnis aus seiner Belustigung, die als Herablassung wahrgenommen wird und auf humorlose Empörung stößt. Bevor die beiden jedoch ihre langjährige Freundschaft ruinieren, soll der dritte Freund, Yvan, vermitteln. 

Yasmina Rezas bissige Gesellschaftssatire über drei Freunde, die sich plötzlich wie Feinde gegenüberstehen, ist eines dieser Stücke, die man ganz genau zu kennen glaubt. Schließlich ist es in den vergangenen Jahren oft genug gespielt worden.

Doch so wie in Andreas Widenkas Inszenierung in der Bar, der kleinsten Spielstätte des Oberhausener Theaters, hat man „Kunst“ noch nie erlebt. Aus der Enge des Raums erwächst nicht nur eine extreme physische Nähe zwischen den Schauspieler*innen und dem Publikum. Es entstehen auch emotionale und intellektuelle Verbindungen, die den Konflikten der drei Männer eine brisante Aktualität verleiht. Bei Andreas Widenka geht es bei diesem Streit über ein modernes Kunstwerk auch darum, ob eine zersplitterte Gesellschaft noch zu einem gemeinsamen Gespräch zurückfinden kann.

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